Τετάρτη 8 Αυγούστου 2018

„Nicht unbedingt ein Zeichen der Stärke": IWF-Chef zerlegt deutsche Handelspolitik


6/8/2018

244,7 Milliarden Euro betrug der deutsche Exportüberschuss im vergangenen Jahr. Für andere Länder ist das ein Problem - irgendjemand muss die exportierten Waren schließlich kaufen. IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld macht nun unter anderem diesen Überschuss als Gefahr für die Welt aus.

Deutschland ist Exportnation. Spätestens seit Donald Trump weiß man auf der Welt um die Wichtigkeit solcher Überschüsse - beziehungsweise Defizite im Fall der USA. Der beklagt gerne das Defizit der USA und macht dafür andere Länder verantwortlich. Gerne etwa die EU und damit auch Deutschland. Irgendjemand muss die Waren, die Länder wie Deutschland Jahr für Jahr exportieren, schließlich importieren.

„Die Weichen stehen auf Ausdehnung"

In einem Gastbeitrag für die „Welt" bezeichnet Maurice Obstfeld, Chefökonom des Internationalen Währungsfonds IWF, solche Exportüberschüsse nun als „mittelfristige Bedrohung der globalen Finanzstabilität." Zwar gingen von der „gegenwärtigen Konfiguration übermäßiger Ungleichgewichte keine unmittelbare Gefahr" aus, sieht er die aktuelle Entwicklung des Welthandels durchaus kritisch : „Die Weichen stehen auf Ausdehnung."

Bei zu großen Überschüssen, wie es etwa in Deutschland, den Niederlanden, China, Südkorea und Singapur der Fall sei, steige das Risiko einer globalen Finanzkrise. Länder würden sich so abhängig von globalen Finanzströmen machen. Wenn diese Ströme umschlagen, werde das gesamte Land destabilisiert -  und damit auch die Weltwirtschaft.

Obstfeld verlangt von der Bundesregierung deshalb eine „sinnvolle Erhöhung der Staatsausgaben." Mit Investitionen in Infrastruktur oder Digitalisierung könne die heimische Nachfrage angeschoben werden, schreibt Obstfeld in der „Welt." Eine stärkere Binnennachfrage kann dazu beitragen, die umstrittenen deutschen Exportüberschüsse zu reduzieren. Obstfeld kritisierte, man beobachte „in Überschussländern wie Deutschland allenfalls zaghafte Maßnahmen, den Überschüssen entgegenzuwirken."

„Nicht unbedingt ein Zeichen der Stärke"

Anders als gemeinhin angenommen, sei ein großer Exportsaldo - also Ausfuhren, die wie in Deutschland die Einfuhren erheblich übersteigen - „nicht unbedingt ein Zeichen der Stärke, sondern eher Beleg heimischer Investitionsschwäche und einer Sparquote, die über das hinausgeht, was wirklich notwendig ist." Außerdem können solche Länder „leicht zur Zielscheibe protektionistischer Maßnahmen ihrer Handelspartner werden."

Die hohen Exportüberschüsse Deutschlands sind derzeit vor allem US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Die amerikanische Volkswirtschaft weist im Gegenzug hohe Importüberschüsse auf. Trump argumentiert, dass dies auf Kosten der amerikanischen Arbeitnehmer gehe, weil viele in den USA konsumierte Produkte im Ausland statt im eigenen Land hergestellt werden.

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