Τετάρτη 29 Ιανουαρίου 2014

Focus: Ein Alpha, kein Omega


22/1/2014

 Die Kette der Enttäuschungen ist lang. Die hellenischen Finanzmärkte spielen dennoch die Zukunft

Der Grieche quält sich. Seit 2500 Jahren schiebt Sisyphos einen Felsbrocken den Berg hinauf und ist immer noch nicht oben angelangt. Regelmäßig erlahmen kurz vor dem Ziel die Kräfte der griechischen Sagengestalt, und der Stein rollt wieder nach unten. Das ist die Strafe der Götter, die er allzu oft genarrt hatte. In der Mythologie folgt dem Anfang also kein glückliches Ende.

Ähnlichkeiten mit dem modernen Griechenland sind natürlich rein zufällig, obwohl . . . 2011 betrug der Schuldenberg (Staat, Länder, Gemeinden, Sozialversicherung) mehr als 355 Milliarden Euro. 2012 purzelten die Verbindlichkeiten dann auf 307 Milliarden - und Athen begann von vorn. Im vergangenen Jahr lag die Staatsverschuldung wieder 23 Milliarden Euro höher.

Keine Arbeit. Die Probleme sind Legion. Die Arbeitslosenquote will nicht sinken (s. Grafik r. o.), und von den unter 25-Jährigen haben 54,8 Prozent keinen Job. Die Folge: Fast ein Viertel der Griechen sind dem Risiko der Armut ausgesetzt, so Statistiken des Amtes Hellenic Statistical Authority. Die Experten der Public Policy Analysis Group aus Athen erwarten, dass 44 Prozent der Griechen 2013 ein Einkommen hatten, das unterhalb der Armutsschwelle liegt (s. Grafik r. M.). Die liegt bei 665 Euro je Person oder bei 1397 Euro für ein Ehepaar mit zwei Kindern. Das führt zu Unruhen, auf der Straße und in der Politik.

Da passt es, dass Athen jetzt die EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat. Da kann man dem Rest Europas, namentlich den Deutschen, zeigen, was man von deren Ideen hält. Austerity, also sparen? Zu hart. Neue Hilfspakete? Nimmt man natürlich - wenn man muss. Aber der Rest Euro-Lands sollte sich warm anziehen, wenn Athen weiterhin gepiesackt wird. Eine „breite Front antieuropäischer Kräfte von ganz links bis ganz rechts“ könnte an die Macht kommen, und die könnte die Rückzahlung der EU-Hilfskredite ablehnen. So wird der griechische Außenminister Evangelos Venizelos interpretiert. Die unausgesprochene Forderung: Für die Kreditgeber wäre es besser, die Rückzahlungstermine für die Schulden nach hinten zu verschieben und die Zinssätze zu senken.

Griechenland wittert Morgenluft und das nicht ohne Grund. Je höher die Schulden wachsen, umso wertvoller wird der Schuldner dem Gläubiger. Ab einer bestimmten Höhe sitzt der Kreditnehmer am längeren Hebel, werden seine Forderungen doch immer wohlwollender geprüft. Indiz: Die Rendite der Staatsanleihen fiel in nur zwei Jahren um fast 30 Prozent (s. Grafik l.). Auf den Kurs hatte das eine belebende Wirkung - ein Griechenland-Bond (WKN: A1G1UA) mit Laufzeit bis 2024 und einem Kupon von zwei Prozent stieg seit Mitte 2012 um 53 auf 68 Euro. Bisweilen gelten Hellas-Bonds schon als sicherer als Portugal-Bonds.

So ein Umfeld gibt der Börse in Athen Schwung. Zudem macht die wirtschaftliche Situation Griechenlands Fortschritte. Die Problemzone des Staates inmitten von Deflation und Arbeitslosigkeit drückt die Lohnstückkosten (s. Grafik r. u.). Das lockt mutige Börsianer und treibt Hellas-Aktien in die Höhe (s. S. 56). Und wer weiß? Dem Tausendsassa Sisyphos gelangen in der Antike zahlreiche Comebacks. Das Omega erreichte er allerdings nie.

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