Παρασκευή 21 Φεβρουαρίου 2014

"Deuro" soll Deutschland vor Inflation schützen


21/2/2014

Von Hans Bentzien, WSJ.de

Die lockere Geldpolitik der EZB wird für Deutschland unangenehme Folgen haben. Auf lange Sicht komme hohe Inflation, ist Ex-Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Mayer überzeugt. Der Euro sei für uns zu weich.

Deutschland sollte parallel zum Euro eine härtere Währung einführen. Das sagt Thomas Mayer, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank, in einem Interview mit dem "Wall Street Journal Deutschland". Diese härtere Währung soll deutsche Anleger vor der Inflation schützen, die infolge einer zu lockeren Geldpolitik der EZB für Mayer unausweichlich ist. Bisher ist von Inflation allerdings noch nichts zu sehen. Und von politischer Unterstützung für Mayers Vorschlag ebenfalls nichts.

Mayers Überlegungen stammen ursprünglich von 2012, als ein Euro-Austritt Griechenlands scheinbar bevorstand und der Ökonom darüber nachdachte, wie das überschuldete Land mit der Situation umgehen könnte. Seine Idee: "Der Staat hätte seine Aufträge mit Schuldscheinen bezahlt, und diese Schuldscheine hätten sich in Ermangelung einer anderen Währung nach und nach als Zahlungsmittel durchgesetzt."

"Geuro" wäre ein weicher Euro gewesen

Diese von Mayer "Geuro" genannte Währung wäre weicher als der Euro gewesen, weshalb die Griechen dazu tendiert hätten, ihre Rechnungen in Geuro zu bezahlen, aber ihre Euro-Guthaben zu schonen.

Wie wir wissen, haben sich die Dinge seither anders entwickelt: Die Griechen konnten dank der Hilfe ihrer europäischen Partner den Euro behalten. Sie erhielten Kredite des Euro-Rettungsfonds EFSF, bilaterale Kredite und nicht zuletzt die Zusage der Europäischen Zentralbank, ein ungewolltes Ausscheiden aus dem Euro nicht zuzulassen – "whatever it takes".

Aber diese Rettung hat laut Mayer ihren Preis, und daran knüpft er seine Idee eines "Deuro": Die EZB "verschiebe die Geldpolitik für den gesamten Euro-Raum hin zu den Bedürfnissen der Länder, die momentan Schwierigkeiten haben, die Wettbewerbsfähigkeit herzustellen, ihre Staatshaushalte zu konsolidieren und ihre Schulden zu senken", sagt er.

Für andere Länder wie Deutschland sei diese Geldpolitik dann aber zu locker: "Die Bundesbank hätte heute einen Zins von drei Prozent, die EZB hat einen von 0,25 Prozent und denkt über eine weitere Senkung nach", sagt Mayer.


Lockere EZB-Politik wird Folgen haben

Er ist davon überzeugt, dass das nicht ohne Folgen bleiben kann: "Wir merken es jetzt schon bei den Preisen von Vermögenswerten, wie Immobilien. Aber das wird überschwappen auf die anderen Preise", sagt er.

Wie kann der "Deuro" gegen Inflation helfen? Laut Mayer könnte die Bundesregierung inflationsindexierte Anleihen begeben, die an den deutschen Verbraucherpreisindex gekoppelt sind. "Man könnte eine Klausel einbauen und sagen: Wenn die Inflation über einen Wert X steigt, dann wird die Anleihe in eine Parallelwährung umgelegt, die von da ab gegenüber dem Euro mit dem Inflationsunterschied Deutschlands gegenüber anderen Euro-Ländern aufwertet", erläutert er.

Das Problem ist nur: Nicht einmal die Deutsche Bundesbank sieht derzeit Inflationsrisiken, und außerhalb Deutschlands fürchtet man derzeit eher sinkende Preise, also eine Deflation. Doch Thomas Mayer ist überzeugt, dass diese Inflation kommen wird.

Ein wichtiger Übertragungskanal werden nach seiner Einschätzung die Löhne sein: "In der Chemie sind gerade 3,7 Prozent Tariferhöhung durchgesetzt worden, da wird sich die IG Metall nicht lumpen lassen und vier Prozent fordern", sagt er.

Derzeit kein Inflationsdruck

Allerdings hat die IG Metall kürzlich deutlich gemacht, dass sie für die nächste Tarifrunde keine aufsehenerregenden Forderungen plant. Gewerkschaftsvorsitzender Detlef Wetzel sagte Ende Januar bei der Jahrespressekonferenz ein "vernünftiges" Vorgehen zu: "Die IG Metall hat ein klares Schema, wie sie Lohnforderungen diskutiert: Preissteigerungsrate, Produktivitätsfortschritt und zusätzlich einen angemessenen Anteil an der guten wirtschaftlichen Entwicklung."

Ein Blick auf diese drei Faktoren zeigt, dass die Forderungen der Gewerkschaft nicht allzu hoch ausfallen dürften: Der Sachverständigenrat prognostizierte im vergangenen November für 2014 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 1,9 Prozent. Zusammen mit einer derzeit eher geringen Produktivität in der Metallindustrie und einer schwachen Nachfrage dürften die Variablen für die Lohnformel nicht allzu üppig ausfallen.

Im vergangenen Jahr sind die Reallöhne in Deutschland sogar gesunken – und zwar nicht, weil die Inflation so hoch gewesen wäre, sondern weil der Zuwachs bei den Nominallöhnen so schwach war. Das sieht nicht nach Inflationsdruck aus.

Überdies gibt es in Deutschland derzeit keine politische Kraft, die an einer breiteren Diskussion von Mayers wohlerwogenen ökonomischen Ideen interessiert wäre, was er auch selbst so sieht. "Momentan sind die politischen Kräfte darauf gerichtet, Europa weiter zu integrieren und eine engere politische Union zu kreieren", sagt er.

Allerdings sieht er in der Bevölkerung einen zunehmenden Überdruss am Versuch der Politik, "einen Schattenstaat durch Verträge, Pakte und zwischenstaatliche Abkommen" zu konstituieren. "Wenn sich die Leute gegen diese zunehmende Verstaatlichung Europas auflehnen, werden die Politiker das beachten müssen. Und dann werden wir eine Debatte darüber bekommen, wie wir mit dieser Situation umgehen können", hofft er.

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