Τρίτη 7 Απριλίου 2015

Bereiten wir uns auf das griechische Euro-Aus vor


6/4/2015

Von Wolfgang Münchau

Die griechischen Politiker scheinen momentan nervenstark. Kurz vor dem Bankrott gehen sie erst einmal in das orthodoxe Osterwochenende, das dieses Jahr eine Woche später als unseres liegt. Es sieht ganz danach aus, dass sie vorher noch die 460 Millionen Euro zusammenkratzen, die sie für die Rückzahlung eines Kredits an den Internationalen Währungsfond brauchen. Ob es dann auch noch für die im April fälligen Gehälter und Renten reicht, wissen wir nicht. Jetzt wird erst einmal Ostern gefeiert.

Irgendwann einmal in den nächsten zwei oder drei Monaten wird es dann nicht mehr möglich sein, Gelder zu finden. Noch kann man irgendwelche Kassen plündern, Überschüsse der Rentenversicherung verpfänden oder sogar die Liquidität der Banken kurzfristig anzapfen. Regierungen haben Notgroschen, auf die sie kurzfristig Zugriff haben - aber damit können sie sich nicht auf Dauer finanzieren. Was nicht nachhaltig ist, geht irgendwann zu Ende.

Dieser Moment wird vielleicht nicht im April kommen, aber irgendwann im Mai, Juni oder spätestens im Juli. Dann werden entweder die Griechen oder ihre Kreditgeber nachgeben müssen. Oder vielleicht sogar beide gleichzeitig. Gibt keiner nach, dann droht unweigerlich der Grexit - ein Austritt Griechenlands aus dem Euro.

Es wäre gut, wenn wir uns alle auf dieses Szenario politisch und wirtschaftlich vorbereiten. Hier geht es nicht vorrangig um die Risiken der Banken, sondern um die geopolitischen und ökonomischen Konsequenzen und auch um die humanitäre Not, die sich durch einen Austritt verschärfen könnte.

Der Schuldenschnitt wird teurer

Ich habe immer dazu geraten, es nicht zu dieser Situation kommen zu lassen, in der wir jetzt stecken. In Deutschland weiß jeder Verantwortliche seit Langem, dass die Griechen ihre Schulden niemals bezahlen werden. Je schneller wir diese Wahrheit öffentlich akzeptieren, desto eher können wir den nächsten Schritt machen. Man hätte diese Wahrheit schon 2010 sehen können, spätestens aber 2012.

In Irland gibt es einen alten Witz: Jemand fragt nach dem Weg und erhält die Antwort: Ich würde nicht von hier aus starten. Genauso geht es mir. Vor fünf Jahren wäre der Weg der Rettung Griechenlands einfach gewesen. Heute nicht mehr.

Was also wäre jetzt die richtige Strategie? Die Antwort ist genau dieselbe wie damals: der große Schuldenschnitt. Der kostet jetzt ein paar hundert Milliarden Euro mehr - der Preis der Merkelschen Aufschiebungspolitik -, aber es ist immer noch die beste Strategie. Das Geld ist ohnehin verloren. Aber wir können zumindest noch das Schlimmste verhindern, denn an einem ungeordneten griechischen Austritt aus dem Euro kann auch uns nicht gelegen sein.

 Fegefeuer zwischen Euro und Drachme

Am besten wäre es, einen Zwitterstatus für Griechenland zu schaffen, eine Art Fegefeuer zwischen drinnen und draußen. Formell wäre Griechenland noch ein Mitglied des Euroraums, aber das Land würde seine eigene Parallelwährung herausgeben. Keine neuen Drachmen, sondern eher griechische Euros, mit der Einheit eines Euros, handelbar nur in Griechenland. Das Land würde von Kapitalkontrollen umzingelt, wäre aber von den Lasten der Schulden und den Auflagen seiner Kreditgeber befreit. Es würde frei entscheiden über seine eigene Wirtschaftspolitik, und wir würden Griechenland in dieser Phase des Übergangs helfen.

Mit anderen Worten: Wir akzeptieren den einseitigen Schuldenschnitt. Verhandeln lässt der sich eh nicht. Die Europäische Zentralbank, der größte Einzelbesitzer griechischer Anleihen, darf aus rechtlichen Gründen nicht freiwillig auf ihr Geld verzichten. Die Bundesregierung kann es aus politischen Gründen nicht. Aber wenn Griechenland den Schuldenschnitt einseitig erklärt, dann kann man nichts dagegen machen.

Anstatt sich in dem Moment anzufeinden, wäre es am besten, man würde danach weiter zusammenarbeiten. Man müsste dazu kein neues Geld mehr für Griechenland bereitstellen, sondern lediglich akzeptieren, dass das alte Geld verloren ist.

Und was würde aus Griechenland? Aus der Zwitterposition einer Halb-Mitgliedschaft hat das Land die Wahl, entweder in den Euro zurückzukehren, indem es Geld und Kapital wieder freizügig über die Grenzen fließen lässt, oder geordnet aus dem Euro auszutreten, indem man den griechischen Euro in Drachmen umwandelt und für den Währungshandel freigibt. Die griechische Zentralbank wäre dann wieder eine echte Zentralbank, nicht mehr nur die griechische Zweigstelle der EZB.

Die Politiker in Berlin, Brüssel oder Paris sollten jetzt über diesen Zwischenschritt nachdenken. Sonst werden sie es in aller Eile an einem langen Wochenende im Mai oder Juni tun müssen - und es dann eher schlechter hinbekommen.

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