Κυριακή 27 Μαρτίου 2016

Der steinige Weg der neuen Balkan-Route


25/3/2016

Vvon Christian Geinitz

Albanien rüstet an seiner Grenze zu Griechenland auf, obwohl bisher kaum Flüchtlinge ins Land drängen. Wer es dennoch wagt, bleibt im Gebirge hängen oder in einer Polizeiwache.

Der Weg zur Abschiebung ist dunkel und feucht. Am albanischen Grenzübergang Kakavija müssen aufgegriffene illegale Einwanderer durch einen 150 Meter langen Stollen zur Polizeiwache auf einen Hügel hinaufsteigen. Der Treppengang ist unbeleuchtet, die Stufen sind glitschig, es riecht nach Fäulnis. Das Licht am Ende des Tunnels täuscht: Es verheißt keine Besserung, sondern bedeutet für viele Menschen weiteren Verdruss. Flüchtlinge, die hier landen, werden gezwungen, nach Griechenland zurückzukehren, woher sie gekommen sind. Der Weg nach Norden, in den reichen Teil Europas, ist ihnen versperrt, die Chance auf ein Leben in Österreich, Deutschland oder Schweden rückt wieder in weite Ferne.

„Ich glaube nicht, dass die Griechen mit den Camps absichtlich den Druck auf Albanien erhöhen wollen, die Grenze zu öffnen“, sagt Albina Mici, die im Auftrag der Internationalen Organisation für Migration (IOM) die Lage in der Region überwacht. „Aber wenn sie aufgeht, will man die Leute vermutlich schnell weiterschicken können.“ Danach sieht es im Moment nicht aus. Erst am vergangenen Freitag hatte der albanische Ministerpräsident Edi Rama dieser Zeitung gesagt, dass sich Albanien nicht als Alternativstrecke zur bisherigen Balkan-Route eigne: „Wir werden keine Mauern bauen. Aber wir werden auch nicht die Grenze öffnen, weil das die Belastungen noch verschlimmern würde.“

Tirana möchte alles vermeiden, was signalisieren könnte, das Land sei auf den Massenandrang vorbereitet oder empfange die Durchreisenden sogar mit offenen Armen. Es gibt zwar einen Notfallplan, aber der ist bewusst klein gehalten worden und sieht die Unterbringung von maximal 500 Personen vor. Allein die Gewahrsamsräume in Kakavija können heute schon 100 Menschen aufnehmen. Noch wird diese Kapazität nicht erreicht, denn es gibt allenfalls vereinzelte Aufgriffe von Familien oder kleinen Gruppen, die auf eigene Faust versuchen, die grüne Grenze von Griechenland aus zu überqueren.
Die meisten kehren freiwillig zurück nach Griechenland

Der Betonbau am Ende des Tunnels ist einem Schiffsrumpf nachempfunden und stammt noch aus der Zeit des Diktators Enver Hodscha, ein heroisches Denkmal ehrt die Grenztruppen aus kommunistischer Zeit. Passenderweise sieht das Grenzgebäude der Griechen auf der anderen Straßenseite wie ein Unterseeboot aus. In dem albanischen Bau ist eine Registrierungsstelle mit modernen Computern untergebracht, einschließlich Fotoerfassung und Lesegeräten für Fingerabdrücke; die alten, ausrangierten Monitore stapeln sich in einer Ecke. Die neueste Errungenschaft neben den Flachbildschirmen ist ein Schild an der Eingangstür. Unter einer Europa-Flagge ist dort zu lesen, dass die Grenzpolizeistation mit Hilfe der EU renoviert worden sei - obgleich Albanien der Gemeinschaft gar nicht angehört.

Neben der Wache liegen die Schlafsäle, Waschräume, Toiletten für die Grenzverletzer, die hier höchstens eine Nacht verbringen. An den Wänden stehen gekritzelte Botschaften auf Arabisch und Englisch, etwa „Die Eritrea-Boys waren hier.“ Bettzeug und Handtücher würden erst bei Ankunft ausgegeben, sagt eine Grenzbeamtin. Die letzte Gruppe habe die Decken bei der Abreise mitgenommen. „Denen war es zu kalt auf dem Weg zurück nach Griechenland“, sagt die Uniformierte. Der Fall liegt schon etwas zurück. Zuletzt haben die Sicherheitskräfte am 10. März Flüchtlinge aufgegriffen, fünf Marokkaner ohne Papiere. Wie alle bisher Gestellten verzichteten sie darauf, in Albanien um Asyl zu ersuchen, und kehrten freiwillig nach Griechenland zurück.

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