29/12/2013
Athen hält Kosten niedrig: Keine Tagungsreisen, keine Gastgeschenke an Delegierte
Das höchstverschuldete Land der Europäischen Union und Epizentrum der Euro-Krise, mit Milliardenkrediten vor dem Staatsbankrott bewahrt, lange Jahre reformunfähig und in praktisch allen Wirtschafts- und Arbeitsmarktstatistiken vom Rest Europas abgehängt – ausgerechnet Griechenland soll ab Januar die EU-Ratspräsidentschaft führen und als politisches Vorbild dienen?
„Ich weiß, es gibt Zweifel, ob wir die Präsidentschaft ausfüllen können“, räumte der griechische Vize-Außenminister Dimitris Kourkoulas kürzlich im Interview mit der WELT am SONNTAG ein.
Kourkoulas hat in Deutschland studiert und kennt die Stimmungslage im einflussreichsten EU-Mitgliedstaat, wo die „Pleite-Griechen“ zum geflügelten Wort geworden sind und eine Kanzlerin im Bundestagswahlkampf erklärte, Griechenland hätte nie in den Euroraum aufgenommen werden dürfen.
Kourkoulas koordiniert die Übernahme des halbjährlich rotierenden Ratsvorsitzes von Litauen, das den Staffelstab zum Jahresende abgibt. Seit Wochen bereitet er ein Team aus 170 Mitarbeitern darauf vor, die Kammer der Mitgliedstaaten in Brüssel zu führen, zwischen nationalen Interessen zu vermitteln, Kompromisse auszuloten mit Europaparlament und EU-Kommission.
„Wir wollen ehrlicher Makler sein und für sechs Monate unsere nationalen Interessen vergessen“, sagte Kourkoulas der „WamS“.
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