21/2/2014
Die Finanzkrise in Griechenland schadet auch der Gesundheit der Bürger. Laut einer Studie der Uni Cambridge stieg die Zahl der HIV-Infektionen, der psychischen Leiden und der Totgeburten seit Beginn der Krise sprunghaft.
Die schwere Finanzkrise in Griechenland hat auch dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürger. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie von Forschern um den Soziologen Alexander Kentikelenis hervor. Demnach ist die Zahl der HIV-Infektionen, Tuberkulosefälle, psychischen Leiden und sogar Totgeburten seit Beginn der Krise sprunghaft angestiegen.
Besonders alarmierend ist die weite Verbreitung von Depressionen. Allein zwischen 2008 und 2011 hätten sich die Fälle psychischer Niedergeschlagenheit wegen der schweren wirtschaftlichen Lage mehr als verdoppelt, hieß es.
Wenn Massenproteste außer Kontrolle geraten
Schon frühere Studien hatten ergeben, dass die Zahl der Selbstmorde in Griechenland zwischen 2007 und 2011 um 45 Prozent gestiegen sind. Das Problem sei „womöglich nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Kentikelenis, der an der Universität Cambridge lehrt.
Der Forscher und sein Team stellten zudem fest, dass die Zahl der Totgeburten um 21 Prozent angestiegen sei. Etliche Schwangere hätten keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung mehr und litten daher im Verlauf ihrer Schwangerschaft unter mehr Komplikationen. Für den Zeitraum von 2008 bis 2010 registrierten die Forscher auch eine signifikante Zunahme von Kindstoten.
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